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Welt-CED-Tag: Mein Weg mit Morbus Crohn und was ich dabei gelernt habe

Autorenbild: Erika BürgerErika Bürger

Aktualisiert: 3. Nov. 2024

Welt-CED-Tag
Welt-CED-Tag, 2024

Der Morbus Crohn (MC) und die Colitis ulcerosa (CU) sind die beiden Hauptvertreter chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED).


Weltweit leben derzeit circa 6–8 Millionen Menschen mit einer diagnostizierten CED, davon 2 Millionen in Europa. In Deutschland rechnet man mit etwa 250 000 von MC und 400 000 von CU Betroffenen.


Die Ursachen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen scheinen ziemlich vielseitig zu sein. Sowohl unsere Gene als auch äußere Einflüsse spielen eine Rolle.


Normalerweise verteidigt unser Immunsystem uns gegen fremde Eindringlinge wie Bakterien oder Viren, aber bei CED verliert es das Gespür dafür, was wirklich gefährlich ist und was harmlos.

Statt nur die echten Bedrohungen zu bekämpfen, beginnt das Immunsystem, auch die körpereigenen Zellen im Darm anzugreifen – sozusagen „schießt es über das Ziel hinaus“. Es richtet sich gegen Bestandteile der Darmflora oder das eigene Darmgewebe, als wären diese gefährlich. Dadurch entsteht eine ständige Entzündungsreaktion, die den Darm belastet und schädigt. All das führt schließlich zu einer anhaltenden, chronischen Entzündung.


 

Mein Weg mit Morbus Crohn

2017 erhielt ich meine Diagnose. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei Darmoperationen hinter mir und begann anschließend eine mehrjährige medikamentöse Therapie. Schrittweise ging es mir besser, die Symptome wurden gelindert, und ich trat relativ schnell in eine Remissionsphase ein.


Die Auseinandersetzung mit meiner CED führte zu tiefgreifenden Veränderungen in meinem Leben. Ein wichtiger Schritt war, zu akzeptieren, dass ich nicht alle Erwartungen erfüllen muss. Durch bewusste Entscheidungen lernte ich, auf meinen Körper zu hören und ihn nicht weiter zu überlasten. Heute nennt man das „Resilienz“.


Zu meiner Heilung gehörte auch die Verarbeitung von Traumata sowie der gezielte Wissensaufbau rund um Darmgesundheit. Mit der Zeit habe ich gelernt, die Reaktionen meines Körpers auf verschiedene Einflüsse zu beobachten und entsprechende Anpassungen vorzunehmen, um gesund zu bleiben. So folgten weitere Lebensveränderungen, wie ein Job- und Wohnortwechsel vor fünf Jahren und schließlich die Umstellung auf eine ketogene Ernährung – ein entscheidender Schritt für mich, um die Medikamente absetzen zu können.


Inzwischen bin ich „geheilt“ und kann ein normales Leben führen, selbst ohne strikte ketogene Ernährung. Für viele ist das kaum zu glauben; man sagt mir oft, eine solche Entwicklung sei außergewöhnlich. Genau deshalb ist es mir wichtig, darüber zu sprechen.


An alle Menschen mit CED: Ich wünsche euch viel Kraft und eine gute Genesung. Ihr seid nicht allein – wir machen CED gemeinsam sichtbar.


Herzliche Grüße,

Eure Erika


Quelle: Deutsches Ärzteblatt 2023; 120(27-28): A-1219 / B-1043

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